Erste Analyse der Dokumentationsstelle veröffentlicht
Unter dem Titel „Der Politische Islam als Gegenstand wissenschaftlicher Auseinandersetzungenund am Beispiel der Muslimbruderschaft“ hat die Dokumentationsstelle Politischer Islam in Zusammenarbeit mit den Experten Prof. Dr. Mouhanad Khorchide und Dr. Lorenzo Vidino die Rolle der Muslimbruderschaft als Akteur des Politischen Islam analysiert.
Der Bericht zeigt auf, dass die Muslimbruderschaft ein wichtiger Akteur des Politischen Islam in Österreich ist und den Islam als der Grundordnung in Österreich und Europa überlegen ansieht. Durch straffe Organisation und ein moderates Auftreten würde es deren Mitgliedern gelingen, sich an wichtigen Stellen der Gesellschaft zu positionieren, um die muslimische Bevölkerung nach ihren Vorstellungen zu beeinflussen und so auch gegenüber dem Rest der Bevölkerung als Vertretung der Muslime des Landes auftreten zu können. Der Politische Islam generell kann als eine Gesellschafts- und Herrschaftsideologie angesehen werden, die die Umgestaltung bzw. Beeinflussung von Gesellschaft, Kultur, Staat und Politik anhand von solchen Werten und Normen anstrebt, die von deren Verfechtern als islamisch angesehen werden, aber im Widerspruch zu den Grundsätzen des demokratischen Rechtsstaates und den Menschenrechten stehen. Der Politische Islam ist nicht zu verwechseln mit politischer Partizipation bzw. gesellschaftlichem Engagement von Muslimen, um die Gesellschaft mitzugestalten. Akteure des Politischen Islam wie die Muslimbruderschaft sehen laut Analyse den Islam als ganzheitliches System an, das alle Bereiche des Lebens, inklusive der Politik, umfasst und regelt und daher der säkular-pluralistische Grundordnung in Europa überlegen sei.
Der gesamte Bericht ist hier zu finden.